Praktikumsbericht von Frau Ann-Kathrin Kohlhaw
Praktikum: 08.06.2015 - 19.06.2015
Gründe für die Wahl dieses Praktikumsplatzes und meine Erwartungen an das Praktikum
Ich habe mich für den Praktikumsplatz beim Hagener Entsorgungsbetrieb (HEB) entschieden, da ich noch unentschlossen bin, was ich später beruflich machen möchte und daher etwas für mich neues ausprobieren wollte. Ich vermutete, dass dies kein langweiliger und eintöniger Job ist und somit ist es umso interessanter für mich, zwei Wochen lang im Bereich der Unternehmenskommunikation/Großkundenservice des HEB Eindrücke und Erfahrungen sammeln zu können. Meine Erwartungen an das Praktikum unter dem Aspekt der Berufsfindung sind, dass ich mir etwas klarer darüber werde, wo mein hauptsächlicher Arbeitsplatz später einmal sein soll. Ob im Büro oder doch, so wie beim letzten Praktikum, im direkten Kontakt mit Kunden bzw. Patienten.
Informationen zur Institution
Daten, Zahlen und Fakten
Am 16. September 1889 organisierte die Stadt Hagen erstmals die Reinigung der Hagener Straßen. 1907 wurde der Fuhrpark an der Eckeseyer Straße eingerichtet. 1966/67 wurde die Müllverbrennungsanlage (MVA) gebaut und in Betrieb genommen. 1992 wurde dann der Hagener Entsorgungsbetrieb (HEB) gegründet. Im Jahr 1998 gründete man die Hagener Umweltservice- und Investitionsgesellschaft mbH (HUI) und die HEB GmbH.
Die HUI, mit rund 30 Mitarbeitern, ist zuständig für Gewerbe- und Industrieabfälle, somit sind die Kunden u. a. Krankenhäuser, Tankstellen oder Anwaltskanzleien. Der HEB, mit rund 300 Mitarbeitern, ist zuständig für das Sammeln und Entsorgen des Mülls der Einwohner von Hagen. Darüber hinaus werden die Straßen vom HEB gereinigt und im Winter geräumt.
Abteilungen/Betriebshierarchie
- Geschäftsführung
- 4 Gruppen
- Straßenreinigung/Winterdienst; Werkstatt; Bauunterhaltung
- Abfallsammlung/Transport; Abfallentsorgung; Kundenbüro; Zertifizierung
- MVA; Organisation der Ent- und Versorgungswege
- Verwaltung; Buchhaltung; Unternehmenskommunikation (UK);Großkundenservice; Personal- und IT-Abteilung
Einrichtung des Arbeitsplatzes
Mein eigentlicher Arbeitsplatz während des Praktikums ist ein Büro im Verwaltungsgebäude des HEB an der Fuhrparkstraße, welches ich mir mit einer Kollegin teile. Der Büroraum ist hell und ordentlich, somit ist es sehr angenehm dort zu arbeiten.
Berufsbild
In der Unternehmenskommunikation benötigt man Textsicherheit, rhetorische und kommunikative Fertigkeiten und Kenntnisse über Struktur und Funktionsweisen der Medienbranche. Die Techniken, um den Betrieb überzeugend in den Medien vertreten zu können und das notwendige Fachwissen über das Unternehmen selbst sind mit der Zeit erlernbar.
Das vorausgesetzte, notwendige Studium dauert mehrere Semester, wobei die genaue Anzahl von den verschiedenen Universitäten und Studiengängen abhängt.
Ein typischer Arbeitstag bei der Unternehmenskommunikation
Der Arbeitstag beginnt um sieben Uhr damit, dass ich mit meiner Ansprechpartnerin den bevorstehenden Tag bespreche. Anschließend lese ich die Zeitungen durch, um nach Artikeln zu suchen, die interessant für den Betrieb sein könnten oder ihn betreffen bzw. in denen er genannt wird. Diese werden dann ausgeschnitten, eingescannt und ins Intraheb (hausinternes Intranet) hochgeladen.
Danach begleite ich eine Kollegin in z. B. Grundschulen und helfe ihr dabei, Spiele mit den Kindern zu spielen und ihnen somit das Prinzip der Mülltrennung und den Sinn des Recycelns zu erklären. Sollten keine Termine außer Haus anstehen, bearbeite ich Aufgaben, die mir zugeteilt werden, wie z. B. Listen mit Depotcontainerstandorten mit den auf der Internetseite aufgeführten Standorten abgleichen.
Ausgeübte Tätigkeiten/Beschreibung der Arbeitstage
Montag, 08.06.2015
Als erstes habe ich mit meiner Ansprechpartnerin über das kommende Praktikum geredet und mir wurden mein Praktikumsplan und grundlegende, betriebliche Regelungen, wie z. B. Arbeitszeiten, erklärt. Danach haben wir noch besprochen, wofür der HEB und die Unternehmenskommunikation zuständig ist. Mir wurden einige Broschüren über mögliche Ausbildungsberufe und über die Unterflurbehälter und ein Buch über den HEB ausgehändigt, sodass ich mich auch im Nachhinein noch gut über den HEB informieren konnte.
Anschließend wurde mir bei einem Rundgang das Gelände des HEB an der Fuhrparkstraße gezeigt, u. a. das Lager, das Kundenbüro, die Kantine und der Büroraum, in dem ich während des Praktikums arbeiten werde. Während des Rundgangs wurden mir alle Abteilungen, die vor Ort sind, gezeigt und kurz erklärt.
Nach einer kurzen Einweisung und Erklärung, was tagestypische Aufgaben bei der UK sind, konnte ich auch noch die aktuellen Projekte des Marketings kennenlernen, indem ich z. B. neue Entwürfe von Stoffbeuteln und Aufkleber mit Werbung für den HEB sehen durfte und etwas über die Abfall-App erfahren habe.
Als letztes bin ich noch mit einer Kollegin, mit welcher ich mir den Büroraum teile, und einem weiteren Kollegen in einem Kolonnenwagen zu einem Unterflurbehälter gefahren, um ihn zu überprüfen.
Dienstag, 09.06.2015
Am zweiten Tag war ich im Kundenbüro und habe erfahren, wie viele und was für Probleme am Tag aufkommen und wie dann dementsprechend gehandelt wird. Beispiel: Bei einem Kunden wurde die Mülltonne nicht geleert und man fragt dann bei der Einsatzleitung nach, ob etwas vorgefallen ist, wie z. B., dass ein Tor verschlossen war und der Behälter deshalb nicht geleert werden konnte. Dann informiert man den Kunden entsprechend.
Darüber hinaus habe ich mitbekommen, wie Termine zum Abtransport von Sperrmüll und Elektroschrott vereinbart, in Auftrag gegeben und überarbeitet werden. Mir wurde erklärt, wie man Rechnungen ausstellt und wie die Systeme am Computer funktionieren, mit denen im Bereich des Kundenbüros gearbeitet werden. Nach der Mittagspause wurde die recht komplizierte Müllsackbestellung durchgeführt und auch dabei wurden mir die einzelnen Schritte gut erklärt.
Mittwoch, 10.06.2015
Zuerst habe ich die alltäglich anfallenden Aufgaben bearbeitet und anschließend dabei geholfen, alte Zeitungen zu Papierschnipseln zu schreddern, da wir am nächsten Tag in eine Grundschule fahren und dort mit den Kindern Papier schöpfen. Dies soll ihnen zeigen, wie Recycling funktioniert, denn sie können selbst erfahren, wie aus altem Papier neues hergestellt werden kann.
Nach der Mittagspause bin ich mit meiner Kollegin zur Vincke-Schule gefahren, wo Tag der offenen Tür war. Dort haben wir ein Mülltrenn-Spiel vorbereitet und mit den Kindern gespielt. So konnten die Kinder spielerisch lernen, wie man Müll richtig trennt.
Donnerstag, 11.06.2015
Als erstes war ich morgens mit einer Kollegin auf einer Baustelle und habe gesehen, wie ein Unterflurbehälter eingebaut wird. Von dort aus sind wir direkt zur Janusch-Korcak-Schule gefahren und haben dort mit den Erstklässlern in den ersten vier Stunden Papier geschöpft. Anschließend verteilten wir noch Schulhefte aus recyceltem Papier. Zur Mittagspause sind wir wieder im Büro angekommen und nach der Pause habe ich dann die tagestypischen Aufgaben abgearbeitet. Zu den Aufgaben hinzu kamen dann noch Telefonate und die Abgleichung von Listen mit Informationen der Internetseite.
Freitag, 12.06.2015
Am Freitag war ich bei der Schwesterfirma des HEB, der HUI GmbH, zuerst bei der Disposition und danach bei der Kundenberatung. Mir wurde das Gelände der HUI gezeigt und einiges erklärt, wie z. B. die verschiedenen Fahrzeuge und Maschinen, wie sie funktionieren und wofür sie gebraucht werden. Außerdem wurde mir noch erläutert, wofür die HUI zuständig ist.
Nach der Führung konnte ich ein Kundengespräch vor Ort mitbekommen und als letztes war ich bei der Fakturierung und mir wurde gezeigt, wie die Rechnungen geschrieben und eingetragene Daten überprüft werden.
Montag, 15.06.2015
Die typischen Aufgaben habe ich wieder als erstes abgearbeitet und danach habe ich Pläne zum Aushängen laminiert. Die von mir erstellte Excel-Liste über die Unterschiede bei den einzelnen Listen mit den Containerstandorten, habe ich im Anschluss ausgedruckt und eine weitere Liste mit den Namen der Geschäftspartner der HEB-Werkstatt erhalten, wofür ich dann die Kontaktdaten recherchiert habe.
Darüber hinaus haben meine Ansprechpartnerin und ich über die erste Woche gesprochen und danach bin ich mit einer Kollegin noch losgefahren gefahren, um letzte Sachen für den Unterricht der Kinder am Mittwoch zu besorgen.
Dienstag, 16.06.2015
Vormittags war ich bei der Dienstaufsicht für die Straßenreinigung, wo ich zuerst Streuzettel sortiert und Betriebsanweisungen ein laminiert habe. Im Anschluss bin ich zur Werkstatt gegangen, bei der ich dann erneut eine Liste in Excel erstellt, diesmal aber die Daten der Prüfungen von den (Müll-)Behältern eingetragen habe.
Nach der Mittagspause war ich dann bei der Einsatzleitung, wo ich mit einem Kolonnenwagen zur Müllverbrennungsanlage gefahren bin und mir der Kran, der den Müll der angeliefert wird in die Kessel zum Verbrennen umlädt, gezeigt und erklärt wurde. Dabei durfte ich auch selbst einmal den Kran steuern. Wieder zurück bei der Einsatzleitung habe ich Rechnungen abgeglichen.
Mittwoch, 17.06.2015
Zuerst habe ich mit einer Kollegin den Raum für die Kinder vorbereitet und anschließend habe ich die täglich anfallenden Aufgaben abgearbeitet. Um 9.30 Uhr sind dann die Kinder angekommen. Wir haben mit den Kindern u. a. Papier geschöpft und sie auf dem Gelände herum geführt, um die Wichtigkeit von Mülltrennung zu erklären und ihnen den HEB zu zeigen.
Nach der Mittagspause haben wir noch den Raum wieder aufgeräumt und sind anschließend zum Zeppelinweg gefahren, da dort ein Unterflurbehälter defekt gemeldet worden ist. Vor Ort haben wir die Behälter überprüft und Fotos gemacht.
Donnerstag, 18.06.2015
Vormittags war ich in der Verwaltung der Müllverbrennungsanlage und mir wurde erklärt, wie man Bestellungen aufgibt und wonach man die Lieferscheine sortiert, um die Daten in Statistiken eintragen zu können. Beides durfte ich z.T. selbst durchführen.
Nach der Mittagpause war ich wieder bei der Unternehmenskommunikation am Fuhrpark und habe dann eine neue Liste in Excel erstellt, in der ich die unterschiedlichen Angaben der Containerstandorte festgehalten habe.
Freitag, 19. Juni 2015
Zuerst habe ich die täglichen Aufgaben bearbeitet und anschließend wurde ich zu einem kleinen Geburtstagsfrühstück eingeladen. Zum Abschluss der Woche haben meine Ansprechpartnerin und ich nochmal ein Gespräch über meine gesamte Praktikumszeit geführt, wobei wir intensiv über meine neuen Erfahrungen und Kenntnisse gesprochen haben, die ich während des Praktikums erlangt habe.
Bewertung des Praktikums und Vergleich der Erwartungen
Für mich war das Praktikum sehr informativ, abwechslungsreich und ich habe vieles Neues kennenlernen dürfen. Einiges hat mich überrascht, da ich mit solchen Situationen in der Schule nicht konfrontiert werde, wie z. B. wenn ich Telefonate führen sollte oder zu Unterflurbehältern gefahren bin. Auch die Arbeit mit den Kindern hat mich positiv überrascht, da ich ein pädagogisches Programm im Bereich der Müllentsorgung nicht kannte und im Vorfeld nicht daran gedacht habe, dass ich bei der Unternehmenskommunikation in Schulen fahre oder Kinder den HEB besuchen.
Darüber hinaus konnte ich mir etwas klarer darüber werden, was ich später einmal machen möchte, weil ich durch die verschiedenen Abteilungen auch unterschiedliche Berufe kennen-gelernt habe. Ich konnte erleben, wie es ist, mit Kunden direkt vor Ort oder am Telefon zu sprechen, einen Job nur im Büro zu haben oder auch ab und zu mal neben der Büroarbeit dienstlich in der Stadt unterwegs zu sein.
Durch Termine, wie z. B. Das Geburtstagsfrühstück habe ich auch gemerkt, wie wichtig ein gutes 'Klima' unter den Kolleginnen und Kollegen ist. Vor allem aber zeigte man mir durch die Einladung, dass ich integriert wurde.
Erforderliche Fähigkeiten:
Mir ist während dem Praktikum aufgefallen, dass selbständiges Arbeiten sehr wichtig ist. Man sollte über gute Deutschkenntnisse in Wort und Schrift verfügen, kommunikative Fähigkeiten besitzen und mit der EDV arbeiten können. Vor allem die Programme Word und Excel werden bei der EDV intensiv genutzt, um Daten zu erfassen, vergleichen und weiter zu verarbeiten.
Meiner Meinung nach spielt auch Geduld und eine hohe Auffassungsgabe eine Rolle, beson-ders wenn man mit Kindern oder im Allgemeinen mit Kunden zu tun hat.
Außerdem ist Kreativität ein Muss, ebenso ist es zwingend notwendig, auf dem neusten Stand der Medien zu sein und zu bleiben. Denn die Außendarstellung des Betriebes sollte sich am Puls der Zeit abspielen, um somit möglichst viele Kunden an zu sprechen.
Heutzutage sind z.B. USB-Sticks effektiver und ansprechender, als Papierflyer. Man ver-schickt keine Faxe mit Werbung mehr, sondern arbeitet mit E-Mails, Apps und sozialen Medien, um seine Firma wirksam zu vertreten.