Pilotprojekt: Optimierung der Papierkorbleerungen
Sensoren erkennen und melden Füllstand der Behälter - Gemeinsames Projekt von HEB und Stadt Hagen im Rahmen von klimakommune.digital
Ausgedrückte Zigarettenkippen, Coffee-to-Go-Becher, Kaugummis und viele weitere Abfälle landen jeden Tag tausendfach in den Papierkörben im Stadtgebiet. Mehr als 1.000 Straßenpapierkörbe stehen für die Entsorgung der „kleinen Abfälle“ in Hagen zur Verfügung. Über 3.800 Leerungen nimmt allein der Hagener Entsorgungsbetrieb (HEB) Woche für Woche vor, jährlich werden die Straßenpapierkörbe und Unterflurpapierkörbe in der Innenstadt mehr als 200.000 Mal angefahren. Hinzu kommen die Leerungen mehrerer hundert Depotcontainer, die ebenfalls in allen Stadtteilen für die Entsorgung von Altpapier und Altglas genutzt werden. Ein erheblicher Aufwand für die Mitarbeitenden des HEB, der nicht immer von Erfolg gekrönt ist: Denn manchmal sind einige Papierkörbe noch halbleer und müssten noch gar nicht geleert werden. Andere wiederum sind stark frequentiert und hätten bereits früher einer Leerung bedurft.
Um die Leerungen der Straßenpapierkörbe im Hagener Stadtgebiet zu optimieren und die Standorte bedarfsgerechter anzufahren, startet der HEB gemeinsam mit dem Projekt klimakommune.digital der Stadt Hagen einen Testbetrieb. Neben dem HEB und der Stadt Hagen sind auch die Enervie Service GmbH, die deutsche Energieagentur (DENA) sowie weitere Partner beteiligt. Seit dem 7. April wurden 180 Straßenpapierkörbe sowie 20 Depotcontainer für Altpapier im Stadtgebiet mit Füllstandssensoren ausgestattet. Die Sensoren erkennen, wie voll der Behälter ist und melden dies regelmäßig und in kurzen Abständen an den HEB, der damit eine bedarfsgerechtere Leerung der Straßenpapierkörbe und Depotcontainer durchführen kann. Sind Straßenpapierkörbe und Depotcontainer regelmäßig voll, werden diese zukünftig häufiger geleert. Andersherum gilt: Sind bestimmte Straßenpapierkörbe nicht voll, werden diese auch nicht angefahren und somit unnötige Leerfahrten vermieden und CO2 eingespart.
Zukünftig soll das Projekt um einen besonderen Mehrwert für die Bürgerinnen und Bürger erweitert werden. Der Füllstand der mit den Sensoren ausgestatteten Altpapier-Depotcontainern ist demnächst öffentlich auf dem Bürgerdashboard der Urban Data Plattform (UDP) einsehbar. Die UDP wird von der Stadt Hagen eingesetzt, um relevante städtische Daten zentral zur Verfügung zu stellen. Die Bürgerinnen und Bürger können die Daten online zum Beispiel mit dem Smartphone abrufen, sodass die Depotcontainer zielgerecht angefahren werden können.
„Mit dem Einsatz der Sensoren können wir die Standorte bedarfsgerechter anfahren und steigern die Effizienz unserer Leistungen“, freut sich HEB-Geschäftsführer Sven Lindemann über die Vorteile des Systems. „Durch die Einführung der Füllstandssensorik leistet die Digitalisierung einen wichtigen Beitrag für die Stadtsauberkeit“, betont Dr. Dominik Noroschat von klimakommune.digital.
Das Projekt klimakommune.digital leistet mit dem Einsatz digitaler Technologien einen Beitrag zum kommunalen Klimaschutz. Der HEB testet das System wiederum in der Praxis mit dem Ziel, die Leerungspläne zu optimieren und die Effizienz der Papierkorb- und Depotcontainerleerungen zu steigern.
Auf dem Foto (v.l.n.r.): Detlef Liedtke (Bereichsleiter Technische Dienste HEB), Dr. Dominik Noroschat (Task Force Digitalisierung Stadt Hagen), Nicole Flocco (Projektleitung HEB) und Sven Lindemann (Geschäftsführer HEB).
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