Altkleider - auf den Zustand kommt es an!

Im Kleiderschrank muss mal wieder ausgemistet werden… Doch wohin mit den selten getragenen Hosen, den zu kleinen Hemden und den stylischen, aber zu engen Schuhen?
Im Hagener Stadtgebiet sind über 190 Altkleidercontainer aufgestellt, in denen ausgediente Kleidungsstücke, Schuhe sowie Bett- und Badtextilien gesammelt werden. Die Altkleidercontainer werden durch einen zertifizierten Textilverwerter bewirtschaftet, der für die Leerung der Behälter und die Weiterverwertung von Schuhen und Textilien verantwortlich ist. Gut erhaltene Kleidungsstücke können so an Menschen in Not weitergegeben werden oder die Textilien als wertvolle Rohstoffe in anderen Produkten (zum Beispiel Putzlappen oder Dämmmaterial) weiterverarbeitet werden.
Was auf den ersten Blick einfach und nachhaltig klingt, ist in den vergangenen Jahren leider wesentlich komplizierter geworden – denn der Altkleidermarkt steckt seit geraumer Zeit in einer tiefen Krise. Der Wegfall etablierter Marktteilnehmer und der Einbruch der Absatzmärkte sorgen dafür, dass die meisten Lager europaweit überfüllt sind. Auch das veränderte Konsumverhalten der Bevölkerung hat Auswirkungen, da immer mehr minderwertige Kleidung im Umlauf ist, die nur kurz getragen wird, bereits schnell Mängel aufweist und für die Altkleidersammlung kaum noch geeignet ist.
Daher gilt für die Entsorgung: Auf den Zustand kommt es an!
- Hochwertige, intakte und saubere Kleidungsstücke sollten in den öffentlichen Altkleidercontainern im Stadtgebiet entsorgt werden.
- Stark verschmutzte, zerschlissene oder verunreinigte Kleidung und Schuhe gehören in die Restmülltonne.
Wohin mit alter Kleidung?
Weitere Entsorgungswege für gut erhaltene Kleidung
Sind Kleidungsstücke noch gut erhalten, gibt es neben der Entsorgung in den Altkleidercontainern noch weitere Wege, sich nachhaltig von ihnen zu trennen:
Tauschpartys:
Tauchpartys werden unter Freunden oder auch in der Nachbarschaft organisiert. Jeder bringt seine nicht mehr getragenen Kleidungsstücke mit, die untereinander getauscht werden. Das gibt der Kleidung ein zweites Leben!
Online-Börsen zum Verkauf oder Verschenken:
Auch online gibt es natürlich die Möglichkeit, gut erhaltene Kleidungsstücke weiterzugeben. Zahlreiche Online-Börsen bieten die Möglichkeit, Teile der eigenen Garderobe zu verschenken oder zu einem bestimmten Preis zu verkaufen.
Upcycling:
Seid kreativ! Alte Kleidung kann oft in neue, nützliche Gegenstände verwandelt werden. Zum Beispiel könnte aus einem alten T-Shirt eine Einkaufstasche genäht oder aus Jeansresten coole Deko-Elemente gebastelt werden.
Wohltätige Verkaufsaktionen:
Einige Organisationen veranstalten Flohmärkte oder andere Verkaufsaktionen, um Geld für wohltätige Zwecke zu sammeln. Altkleider finden so nicht nur ein neues Zuhause, sondern unterstützen auch einen guten Zweck.
Mega-Trend Fast Fashion – nicht euer Ding!
Das Geschäftsmodell Fast Fashion zielt darauf ab, schnell und kostengünstig modische Kleidung zu produzieren und anzubieten. Das Modell lebt von Schnelligkeit, niedrigen Preisen und Massenproduktion. Dabei ist Fast Fashion ein alles andere als guter Trend, denn:
- Viele der Kleidungsstücke werden in großen Mengen in Ländern mit niedrigen Löhnen und schlechten Arbeitsbedingungen hergestellt.
- Große Mengen produzierter Kleidung schädigen die Umwelt, zum Beispiel durch hohen Ressourcenverbrauch, eingesetzte Chemikalien und hohe Emissionen durch Transporte.
- Fast Fashion fördert eine Wegwerfmentalität, bei der Kleidung nach nur kurzer Zeit entsorgt wird. Es entstehen große Mengen an Textilabfällen. Viele der billigen Materialien können dabei nicht wiederverwendet werden.
Unser Tipp: Natürlich ist es nicht „schlimm“, auch mal ein neues Kleidungsstück zu erwerben. Auch schon kleine Schritte sind gut für die Umwelt. Wer auf die Produktion der Kleidung achtet, „Fast Fashion“ weitgehend vermeidet und einen der oben genannten Entsorgungs- und Verwertungswege nutzt, leistet ohne großen Aufwand einen wichtigen Beitrag für die Umwelt und das Gemeinwohl.